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ADHS-Elterntrainer
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Engpässe entzerren

Lassen Sie uns nun versuchen, wiederkehrende Engpässe in Ihrem Alltag zu entzerren. Schauen Sie sich dazu die stressigen Phasen in Ihren Wochenplan an und überlegen, ob folgende Stressursachen eine Rolle spielen könnten:

Ursache 1: Unstrukturierter Alltag

Eine gute Vorbereitung und klare Abläufe helfen sowohl Erwachsenen als auch Kindern, Aufgaben Schritt für Schritt zu bewältigen, ohne ständig auf Unvorhergesehenes reagieren und neu planen zu müssen. 

Gerade Kindern mit ADHS oder besonderen Bedürfnissen helfen klare und feste Abläufe, sich sicher und orientiert zu fühlen. Gleichzeitig fällt es ihnen oft schwerer, solche Abläufe zu verinnerlichen – und es braucht mehr Zeit, bis sich die Strukturen festigen. Bleiben Sie dennoch konsequent dabei – der Aufwand lohnt sich.

  • Planung: Überlegen Sie im Voraus, was ansteht und wann Sie welche Aufgabe spätestens beginnen sollten, damit alles ohne Stress abläuft.
  • Vorbereitung: Bereiten Sie frühzeitig vor. Packen Sie zum Beispiel die Schwimmsachen oder den Schulranzen am Abend vorher. So führen Überraschungen nicht zu Stress (Handtuch fehlt, Tests müssen unterschrieben werden o. Ä.)
  • Orientierung: Besprechen Sie morgens gemeinsam mit Ihrem Kind, was ansteht. Wenn Ihr Kind zum Beispiel frühzeitig weiß, dass der Schwimmkurs stattfindet, fällt ihm der Übergang leichter. Das Kind ist darauf eingestellt und fühlt sich weniger aus seiner Beschäftigung herausgerissen.
  • Feste Rituale: Manche Kinder tun sich mit Veränderungen oder Übergängen schwerer als andere. Sie können nicht so leicht unterbrechen und sich auf etwas Neues einlassen. Dann können feste Abläufe enorm helfen. Zum Beispiel immer zur gleichen Zeit und in der gleichen Reihenfolge Abendessen, Zähneputzen und ins Bett gehen. Machen Sie möglichst keine Ausnahmen.

Ursache 2: Zu knappe Planung

Im Alltag lastet häufig großer Druck auf den Eltern. Es gibt unzählige Aufgaben zu erledigen, der Tag hat aber nur 24 Stunden. Viele Menschen stresst der Gedanke enorm, dass sie nicht alles schaffen, was ansteht. Sie blenden die Realität aus und planen unrealistisch. Der Stress bleibt jedoch in Form von Zeitdruck und Überforderung bestehen.

Das kann helfen: Planen Sie Ihre Termine realistisch – so, dass es allen Beteiligten gut geht. Und wenn Sie merken, dass dabei Aufgaben hinten runterfallen, ist das ein wichtiger Hinweis. Wie Sie damit umgehen können, schauen wir uns gleich an.

Unrealistische Planungen:

  • Eine Stunde für Hausaufgaben geplant – tatsächlich dauert es zwei Stunden.
  • Halbe Stunde, um die Kinder ins Bett zu bringen geplant – tatsächlich braucht es eine.
  • 15 Minuten Fahrweg zur Kita einberechnet – alles in allem dauert es 30 Minuten.

Typische Zeitfresser:

  • Fahrwege (z. B. Stau, an der Kasse anstehen)
  • Vorbereitungen (z. B. Schulranzen packen)
  • Hausarbeiten (z. B. Tisch abdecken, Geschirrspülmaschine ausräumen, Müll wegbringen, Wäsche abhängen)
  • Soziale Situationen (z. B. mit der Nachbarin quatschen, Streit unter Kindern schlichten, mit den Kindern scherzen, mit einem Bekannten telefonieren)

Ursache 3: Zu viele Aufgaben

Eine realistische Planung bringt vielleicht die bittere Erkenntnis: Es ist einfach zu viel. Sollte dem so sein, dann kann  Reduzieren und Abgeben helfen. Zumindest für eine gewisse Zeit.

Reduzieren: 

  • Schwimmkurs abschließen – erst dann kommt die nächste Freizeitaktivität
  • Seltener Wäsche waschen
  • Seltener Wohnung putzen 
  • Einfache Mahlzeiten

Abgeben: 

  • Abwechselnde Kinderbetreuung: Einmal pro Woche verbringt das Kind Zeit mit einem Freund oder einer Freundin. An einem Nachmittag betreuen Sie beide Kinder, am anderen Nachmittag die Eltern des anderen Kindes.
  • Fahrgruppen: Eltern wechseln sich beim Bringen und Holen der Kinder ab (z. B. Schule, Freizeitaktivitäten) 
  • Babysitting: Viele Kinder – mit oder ohne ADHS – genießen die Zeit mit ihren Babysittern, weil sie dort ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen.
  • Einbinden von Freundinnen, Freunden oder Verwandten: Ein- bis zweimal wöchentlich mit Kind spielen oder Hausaufgaben betreuen. 
  • Hilfe im Haushalt
  • Ganztagsbetreuung an Kita oder Schule
  • (Vorübergehende) Reduzierung der Arbeitszeit
  • Kinder einbinden: Auch Kinder können Aufgaben übernehmen und so wichtiger Teil des Familiensystems werden (z. B. Je nach Alter Tisch decken und abräumen, Haustier füttern, Staubsaugen)

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wir werden die Inhalte entsprechend Ihren Angaben anpassen.

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