Belastete Paarbeziehung

Kinder – und gerade herausfordernde Kinder – sind für jede Paarbeziehung ein Stresstest. Man muss plötzlich bewusst darauf achten, sich und die Paarbeziehung nicht aus den Augen zu verlieren. Hinzu kommen viele Aufgaben, die untereinander verteilt werden müssen. Es entstehen Abhängigkeiten und oft auch Rollenverteilungen, mit denen beide Elternteile unzufrieden sind. Vieles muss immer wieder ausgehandelt werden. Das führt unweigerlich zu mehr Auseinandersetzungen und Konflikten. 

• Zuhören, wie es der anderen Person geht: Wenn man selbst stark unter Druck steht, ist es oft schwer vorstellbar, dass auch die andere Person leidet. Sich Zeit füreinander nehmen und einander zuhören, kann das gegenseitige Verständnis und die Verbundenheit wiederbeleben. 
• Verantwortung teilen: Der Person, die sich häufiger um das Kind kümmert, fällt es oft schwer, Verantwortung für das Kind abzugeben – selbst, wenn die Belastung groß ist. Sprechen Sie darüber: Kommen Schuldgefühle hoch, wenn die Person Verantwortung abgibt? Geht es um Verlustängste (Kontrolle, enge Bindung zum Kind). Welche Vorteile bringt ein guter Verteilung (mehr freie Zeit, Kind profitiert von einer weiteren engen Bindung, ausgeglichenere Beziehung).?
• Alles an Entlastung nutzen, was geht: Babysitting, Putzhilfe, einfache Mahlzeiten, reduzierte Arbeitszeit. Es ist eine Phase. Die Kinder werden größer und vieles davon braucht man nur vorübergehend.
• Erwartungen runterschrauben: Besinnen Sie sich auf das Wichtige und versuchen Sie, bei allem anderen Fünfe gerade sein. Weniger ist mehr. 
• Für sich sorgen: Jeder hat das Recht, aber auch die Pflicht, gut für sich selbst zu sorgen. Anstatt sich gegenseitig die Aufgaben aufzurechnen, überlegen Sie besser: Was brauche ich, um zufrieden zu sein?