Sozialer Rückzug

Wenn Ihr Kind anders auf die Welt reagiert – vielleicht sehr lebhaft, impulsiv, sensibel oder mit einer anderen Wahrnehmung als die meisten – kann das für Sie als Eltern herausfordernd sein. 

Nicht, weil Ihr Kind „falsch“ ist, sondern weil Sie als Eltern neue Wege finden müssen, mit diesen besonderen Bedürfnissen umzugehen. Viele Eltern erleben, dass sie viel regulieren und vermitteln müssen – und dabei selbst an ihre Grenzen kommen. Gleichzeitig begegnen sie immer wieder Unverständnis von außen (Spielplatz, Kita, Familie, Freundeskreis). Kommentare wie „Der braucht einfach mal Konsequenz“ oder „So war unser Kind nie“ können sehr verletzend sein.

Wenn Sie solche Situationen kennen, sind Sie nicht allein. Viele Eltern fühlen sich erschöpft, missverstanden oder schämen sich zeitweise für etwas, das gar kein persönliches Versagen ist.

Wichtig ist: Ziehen Sie sich nicht zurück. Bleiben Sie in Verbindung. Stehen Sie zu sich und Ihrem Kind. 

• Treffen Sie sich weiterhin mit den Freundinnen und Freunden, die nicht bewerten, sondern gemeinsam mit Ihnen an einem Strang ziehen.
• Gehen Sie gemeinsam mit einer Person auf den Spielplatz, mit der Sie sich wohlfühlen. Das nimmt Druck, gerade wenn Situationen schwierig werden.
• Sprechen Sie offen darüber (in der Kita und Schule, auf dem Spielplatz und im Verein etc.). Erklären Sie kurz, warum Ihr Kind manchmal anders reagiert. Offenheit reduziert Missverständnisse und schafft Verständnis.
• Suchen Sie Gemeinschaft. Selbsthilfegruppen, Elterntreffs oder Online-Communities zum Thema ADHS können sehr entlastend sein. Dort finden Sie Verständnis, Ideen und manchmal entstehen neue Freundschaften.
• Auch Gespräche mit Fachleuten (Beratungsstellen, hausärztliche oder psychotherapeutische Praxis, Jugendamt, Selbsthilfe) können sehr entlastend sein. Vor allem, wenn die Situation so verstrickt ist, dass man von selber auf keinen grünen Zweig mehr kommt.