Wenn sich die medikamentöse Behandlung als wirkungsvoll erwiesen hat, sollte sie zunächst für einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten durchgeführt werden. In dieser Zeit finden regelmäßige Kontrollen und Beratungsgespräche statt. Anschließend sollte die Notwendigkeit zur Weiterführung der Behandlung überprüft werden. Hierfür werden die Medikamente versuchsweise für ein bis zwei Wochen ausgesetzt und beobachtet, ob und in welchem Ausmaß die ADHS-Symptome wieder auftreten. Es kann sein, dass nun bereits andere Hilfen (wie z. B. die Verhaltenstherapie) oder veränderte Umweltanforderungen zu einer Verbesserung geführt haben.
In der Regel ist eine längerfristige, meist mehrjährige medikamentöse Behandlung notwendig – bis das Kind Strategien erlernt hat, seine ADHS-Symptome ohne Medikamente in den Griff zu bekommen oder bis das Gehirn so weit gereift ist, dass Medikamente nicht mehr nötig sind (häufig verbessert sich die Symptomatik im Verlauf der Pubertät). Ein bestimmter Anteil der Betroffen zeigt die Symptome einer ADHS auch noch im Erwachsenenalter, so dass die medikamentöse Therapie eventuell weiter fortgesetzt werden muss.