Die Probleme können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein und müssen nicht bei allen Tätigkeiten auftreten:
- Wenn sich von ADHS betroffene Kinder ihrer Lieblingsbeschäftigung widmen (z. B. Computer spielen), zeigen sie oft keine oder nur geringe Symptome – selbst wenn die Tätigkeit viel Konzentration erfordert.
- Es müssen auch nicht immer alle Auffälligkeiten vorhanden sein. Manche Kinder haben hauptsächlich Aufmerksamkeitsprobleme und sind kaum hyperaktiv oder impulsiv. Sie wirken zum Beispiel unaufmerksam, verträumt und unkonzentriert. Das ist bei Mädchen mit ADHS häufiger der Fall als bei Jungen.
- Andere Kinder wirken vor allem hyperaktiv-impulsiv und Aufmerksamkeitsprobleme sind weniger zu erkennen.
Die Diagnose ist somit sehr komplex. Auch gibt es keine ganz klaren Grenzen, ab wann ein Problem als Störung zu bezeichnen ist. Ein umfassendes Bild über die Probleme im Alltag ist bei der Diagnostik daher sehr wichtig.
Wenn die Diagnose ADHS zutrifft, bestehen durchgehend starke Probleme seit mindestens einem halben Jahr – meist aber schon seit mehreren Jahren. Außerdem treten die Probleme in mehreren Lebensbereichen auf, zum Beispiel zu Hause und in der Schule.