Wie entwickeln sich Kinder mit ADHS weiter? ADHS im Erwachsenenalter

Bei den meisten Kindern hat sich die ADHS bis zum Erwachsenenalter zurückgebildet. Wenn sie sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt, äußert sich ADHS anders als bei Kindern. Die körperliche Unruhe nimmt ab, so dass vor allem die Unaufmerksamkeit und Impulsivität im Vordergrund stehen. Außerdem werden die ADHS-Symptome häufiger durch weitere Störungen überlagert, wie zum Beispiel Probleme im Umgang mit Alkohol und Drogen, Depressionen, Angsterkrankungen, Tic- oder Schlafstörungen. Daher ist die ADHS-Diagnose bei Erwachsenen häufig schwieriger.

Insbesondere der aus der Unaufmerksamkeit resultierende, sehr unstrukturierte Alltag führt zu erheblichen Problemen. Die Betroffenen kommen zu spät, können sich schlecht über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe konzentrieren und vergessen wichtige Termine. Aufgrund ihrer Impulsivität verhalten sie sich unüberlegt, kündigen vorschnell ihre Ausbildung oder ihren Job, beenden voreilig ihre Partnerschaften oder halten sich im Straßenverkehr nicht an die Regeln. Auch ihr Gefühlsleben ist ungesteuerter. Sie halten Stress schlechter aus, reagieren aufbrausend und können ihre Emotionen weniger gut regulieren.

In der Behandlung von Erwachsenen mit ADHS stehen Selbstmanagement-Techniken für eine verbesserte Selbstorganisation und die Behandlung der hinzugekommenen Probleme (z. B. Depression) im Vordergrund.