Chaos reduzieren Chaos begrenzen

Wenn im Zimmer Ihres Kindes häufig Unordnung herrscht, können Sie einerseits das Chaos von vornherein begrenzen und andererseits Ihr Kind im Umgang mit Ordnung aktiv unterstützen.

Ganz grundsätzlich möchten wir aber zu bedenken geben: Auch wenn Ihr Kind Unordnung an sich nicht als störend empfindet – es ist nicht nur deswegen unordentlich, weil es sich keine Mühe gibt. Ihr Kind hat vermutlich wirklich Probleme, Ordnung zu schaffen. Oft sind die Kinder selbst von der Fülle an Dingen überfordert. Viele haben das Gefühl, NIE Ordnung schaffen zu können und sind frustriert, dass sie ständig Dinge verlieren.

Dann überprüfen Sie Ihren Eindruck: Warum denke ich das? Bin ich gerade selbst gereizt? Hat mein Kind vielleicht einfach nur einen schlechten Tag (z. B. weil in der Schule etwas schief gelaufen ist)?

Wenn Ihr Kind eine ADHS-Diagnose hat, sollten Sie berücksichtigen, dass es schnell abgelenkt ist. Gerade beim Aufräumen ist Ihr Kind ständig mit Spielsachen konfrontiert. Auch sind ADHS-Kinder häufig impulsiv und neigen dazu, immer neue Spielsachen zu benutzen. Dadurch entsteht schneller Unordnung. Ganz grundsätzlich herrscht im Kopf eines ADHS-Kindes mehr Chaos. Es fällt ihnen daher viel schwerer, Ordnung zu halten.

Dennoch: Sicherlich gibt es auch mal Situationen, in denen sich Ihr Kind absichtlich „schlecht“ benimmt – so wie alle Kinder. Sollten Sie dann irgendwie anders reagieren? Sie ahnen es vermutlich selbst: Es würde nichts helfen! Die Situation würde sich einfach nur weiter aufschaukeln. Verhalten Sie sich also genau so, als ob es Ihr Kind nicht besser könnte. Fordern Sie klar auf und lassen Sie natürliche Konsequenzen folgen. Lassen Sie auch keine „härteren“ Konsequenzen folgen! Sie zeigen damit: „Ich lasse mich nicht provozieren. Es ist deine Verantwortung.“

Selbst wenn Ihr Kind schreit: „Ich hasse dich, du bist doof!“, bleiben Sie ruhig! Dieses Verhalten ist keinesfalls ungewöhnlich. Ihr Kind sagt vielleicht „Ich hasse dich!“. Es meint aber damit: „Ich hasse, dass du mir sagst, dass ich die Hausaufgaben machen muss!“, „Ich hasse, dass du mir nicht das gibst, was ich will!“.