Medienkonsum lenken Mit Medien gut umgehen

Mit Medien gut umzugehen ist nicht so einfach. Auch viele Erwachsene schaffen es kaum, sich vom Fernseher loszureißen oder ihr Smartphone für längere Zeit wegzulegen. Computerspiele haben teilweise einen noch stärkeren Suchtcharakter. Sie können also nicht früh genug damit anfangen Ihr Kind in einem guten Umgang mit Medien zu unterstützen. Behalten Sie aber immer im Hinterkopf: Ihr Kind macht nicht deswegen Probleme, weil es sich keine Mühe gibt. Kinder können sich grundsätzlich schlechter kontrollieren und ADHS-Kinder haben noch größere Probleme, sich selbst zu steuern.

Dann überprüfen Sie Ihren Eindruck: Warum denke ich das? Bin ich gerade selbst gereizt? Hat mein Kind vielleicht einfach nur einen schlechten Tag (z. B. weil in der Schule etwas schief gelaufen ist)?

Wenn Ihr Kind eine ADHS-Diagnose hat, sollten Sie berücksichtigen, dass sich Ihr Kind nur schwer kontrollieren kann. Gerade wenn es um das Aufhören von Medienkonsum geht (Chatten, Computer spielen etc.) ist Selbstkontrolle sehr gefragt. Damit tun sich alle Kinder schwer und Ihr Kind wird damit naturgemäß noch mehr Probleme haben.

Dennoch: Sicherlich gibt es auch mal Situationen, in denen sich Ihr Kind absichtlich „schlecht“ benimmt – so wie alle Kinder. Sollten Sie dann irgendwie anders reagieren? Sie ahnen es vermutlich selbst: Es würde nichts helfen! Die Situation würde sich einfach nur weiter aufschaukeln. Verhalten Sie sich also genau so, als ob es Ihr Kind nicht besser könnte. Fordern Sie klar auf und lassen Sie natürliche Konsequenzen folgen. Lassen Sie auch keine „härteren“ Konsequenzen folgen! Sie zeigen damit: „Ich lasse mich nicht provozieren. Es ist deine Verantwortung.“

Selbst wenn Ihr Kind schreit: „Ich hasse dich, du bist doof!“, bleiben Sie ruhig! Dieses Verhalten ist keinesfalls ungewöhnlich. Ihr Kind sagt vielleicht „Ich hasse dich!“. Es meint aber damit: „Ich hasse, dass du mir sagst, dass ich die Hausaufgaben machen muss!“, „Ich hasse, dass du mir nicht das gibst, was ich will!“.