Ihre Regeln Film

Im Film sehen Sie, wie Tonis Mutter ihre Regeln für die Einkaufssituation vermittelt:

  • Sie nimmt sich Zeit für Toni und setzt sich zu ihm. Damit schafft sie eine positive Stimmung und signalisiert Zuneigung.

  • Sie kritisiert Toni nicht, sondern sagt lediglich, dass es mit dem Einkaufen nicht so gut läuft. Anschließend stellt sie sofort Ihre Lösung vor: Zwei Regeln – damit es mit dem Einkaufen besser klappt.

  • Sie hört sich Tonis Einwand an und geht darauf ein. So entsteht die für Toni sehr motivierende Konsequenz: Wenn er es schafft, sich an die Regeln zu halten, darf er sich eine Kleinigkeit aussuchen – ansonsten nicht. (Auf das Thema Konsequenzen kommen wir aber noch zu sprechen!)

Wichtig ist, dem Kind von Anfang deutlich zu machen, dass die Regeln kein Bestrafungsinstrument sind, sondern dabei helfen, die Situation und die Stimmung zu verbessern. Daher ist es wichtig, bereits bei Einführung der Regeln auf eine positive Atmosphäre zu achten.

Die Regeln können erst einmal locker besprochen werden. Sie können jedoch nicht davon ausgehen, dass sich Ihr Kind die Regeln sofort merkt und sich daran hält. Sie werden noch eine Weile konsequent, aber liebevoll an die Regeln erinnern und auf deren Einhaltung achten müssen.

Bitte bedenken Sie auch: Wir wollten Ihnen in diesem Filmbeispiel zeigen, wie sich eine Regelbesprechung im besten Fall abspielen kann. Im „richtigen Leben“ ist es meist nicht ganz so unkompliziert – eine Tatsache, die wir in den kurzen Filmen nicht zum Ausdruck bringen können. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Sie trotz aller guten Vorsätze mit Ihrem Kind in einen Streit geraten oder wenn Ihr Kind so unruhig und unmotiviert ist, dass Sie über mehrere Tage hinweg das Gespräch mit ihm suchen müssen. Das ist vollkommen normal und überhaupt nicht schlimm!

Tipps für die Einkaufsituation:

Wenn Ihr Kind beim Einkaufen ständig wegrennt, ist folgende Regel hilfreich: „Das Kind darf sich höchstens einen Schritt vom Einkaufswagen wegbewegen“. Klappt dies nicht, bietet sich als erste Konsequenz an, dass das Kind die Hand an den Wagen legen muss.

Als Belohnung beim Einkaufen eignen sich Kleinigkeiten, die man bestenfalls ohnehin kaufen wollte. Nun darf das Kind die Sorte selbst aussuchen (z. B. Joghurt). Auch Heftchen, Fußballsticker, Klebebilder oder Tattoos bieten sich als Belohnung an. In unserer langjährigen Arbeit mit ADHS-Kindern haben wir die Erfahrung gemacht, dass man die Belohnungen (auch Süßigkeiten) relativ gut ausschleichen kann, sobald das Kind die Regeln sicher beherrscht. Belohnt man mit Süßigkeiten, kann man zudem darauf achten, dem Kind seltener Süßigkeiten „einfach so“ zu geben. (Dies nur als erste Idee. Wir kommen auf das Thema Konsequenzen noch zu sprechen.)